Über das Projekt
Dieses ERC-Projekt setzt sich zum Ziel, eine transnationale Geschichte der nicht-territorialen Autonomie zu zeichnen. Es untersucht die wechselvolle europäische Geschichte dieses Konzepts sowohl in ihrer ideengeschichtlichen Dimension als auch in ihrer politikgeschichtlichen Anwendung.
Nicht-territoriale Autonomie ist ein auf Kollektivrechten basierendes Konzept, um mit nationaler Vielfalt innerhalb eines Staates umzugehen. NTAutonomy erforscht wie diese Idee seit der Mitte des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart durch Mittel- und Osteuropa gereist ist und welche Anpassungen und Veränderungen sie dabei erfahren hat. Dafür untersuchen wir:
- die Entwicklung der theoretischen Grundlagen und die frühesten politischen Anwendungen dieses Konzepts in der Habsburgermonarchie, insbesondere die Zirkulation dieser Idee innerhalb des österreich-ungarischen Kommunikationsraums.
- die Weiterentwicklung dieses Konzepts in Theorie und Praxis in der Zwischenkriegszeit, insbesondere die ideologische Anpassungsfähigkeit von ganz links bis ganz recht.
- die Behandlung dieser Idee in internationalen Minderheitenschutzorganisationen und deren Weiterleben bis in die Gegenwart, insbesondere die unterschiedlichen Positionen von NGOs und staatlichen Organisationen.
Das Projekt ist am Institut für Osteuropäische Geschichte der Universität Wien beheimatet und ist geographisch, zeitlich und thematisch unterteilt in die folgenden sechs Teilprojekte:
- Die späte Habsburgermonarchie (Börries Kuzmany, Projektleiter)
- Das Königreich Ungarn (Anna Adorjáni)
- Die frühe Sowjetunion und das revolutionäre Russland (Matthias Battis)
- Die Ukrainische Volksrepublik (Börries Kuzmany, Yuki Murata)
- Die Baltischen Staaten (Timo Aava)
- Sudetendeutsche in der Tschechoslowakei (Oskar Mulej)
- Internationaler Minderheitenschutz im 20. Jahrhundert (Marina Germane)
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