UP 2: Die kritische Bewertung nicht-territorialer Autonomie in Königreich Ungarn an der Jahrhundertwende
Dieses Unterprojekt untersucht Marxistische Ideologen in dem ungarischen Teil der Habsburgermonarchie, die die Idee von Nicht-territorialer Autonomie, in dem Sinne von Otto Bauer und Karl Renner, entweder akzeptiert oder abgelehnt haben. Zeitlich konzertiert sich das Projekt an der Zeitspanne zwischen die Jahrhundertwende und das Ende des Ersten Weltkrieges, mit einem Ausblick auf den 19ten Jahrhundert und die Zwischenkriegszeit. Mit Bezug auf politischen Pamphlets, Parteiprotokollen, Presse und Personalnachlässe, das Vorhaben untersucht und analysiert zeitgenössischen Ideen und Modellen zum Umgang mit nationaler und sprachlicher Vielfalt in der sozialdemokratischen Bewegung und in der Staatsverwaltung. Im weiteren Sinn, Ziel des Projekts ist die Überlappungen zwischen Modernität (und dessen ungleiche Verbreitung) und nationalem Diskurs zu zeigen.
Anna Adorjáni
Anna Adorjáni ist Dissertantin an der Universität Wien. Studierte der Gesellschaftsgeschichte, internationaler Beziehungen und des Kulturerbes an der Babeş-Bolyai Universität (Cluj-Napoca, Rumänien) und der Eötvös Loránd Universität (Budapest, Ungarn). Forschte in Tübingen, Wien und Berlin. Als Diplomandin war ihr Schwerpunkt die Idee der Nation im 18 und 19. Jahrhundert. Ihre Magisterarbeit rekonstruierte das Leben und die Berufskarriere eines ungarischen Intellektuellen im 19. Jahrhundert, Ferenc Szilágyi. Die Studie wies auf die Rolle von Intellektuellen in der Adaption westlicher Ideen hin. Seit April 2018 ist sie Mitarbeiterin des ERC-Projekts NTAutonomy, innerhalb dessen liegt sie der Schwerpunkt auf die Geschichte politischen Ideen und soziale Geschichte in dem ungarischen Teil der Monarchie.