Martina Schmidinger studierte Slawistik/Bohemistik an der Universität Wien und an der Karlsuniversität Prag. Ihre Dissertation (Der deutsch-tschechische Nationalitätendiskurs im Schulwesen in den niederösterreichischen Abtretungsgebieten, 1867–1926) verfasst sie an der Universität Innsbruck, wo sie seit 2018 Universitätsassistentin im Fach Österreichische Geschichte ist. Ihre Forschungsinteressen reichen von Nationalismusforschung über Wissenschaftsgeschichte, historische Grenzdiskurse bis hin zu Mehrsprachigkeit in der Habsburgermonarchie. Mehrere Forschungsaufenthalte brachten sie u.a. für einen mehrmonatigen Aufenthalt an die Südböhmische Universität Budweis und an zahlreiche andere tschechische wie österreichische Forschungseinrichtungen. Im November und Dezember ist sie assoziierte Gastforscherin des NTA-Projekts in Wien, um durch den Austausch wertvolle neue Erkenntnisse für die Dissertation zu gewinnen und die lokalen Archiv- sowie Bibliothekseinrichtungen zu nutzen. Während ihres Aufenthaltes untersucht sie die vor dem Ersten Weltkrieg publizistisch ausgetragene Diskussion der Sozialdemokratie über das Minderheitsschulwesen („Gebiets- vs. Nationsschule“), die Kontroversen um die „Lex Kolisko“ und die Einflussnahme der im niederösterreichisch-böhmisch-mährischen Grenzraum tätigen Schutzvereine (vornehmlich des Deutschen Schulvereins und des Komenský-Schulvereins).